Mann vom Meer

Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.

Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach seinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.

Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende – über Thomas Mann und das Meer.

Für euch

Köln in den 80er und 90er Jahren. Iris‘ Eltern haben wenig, aber sie haben sich, eine anbetungswürdige kleine Tochter und Lebenslust. Alles andere, was man zum leben braucht, findet sich, irgendwie, solange man einander nur liebt, denken sie. Und Geld verdient man immer, irgendwo, auch wenn es wehtut:

„Klofrau war nicht der dreckigste Job, den Du gemacht hast. Jeden Tag. Ob krank oder gesund. Du hattest nichts, schliefst sogar auf der Straße und immer wieder gab es Ärger mit der Polizei. Am Ende konntest Du nur noch das verkaufen, was Dir keiner nehmen kann: Deinen Körper. Viele Narben und Wunden hast Du davongetragen, bist krank geworden. Beklagt hast Du Dich nie. Selbst Deinen Humor hast Du nicht verloren. Wie hast Du das all die Jahre geschafft? „Für Euch“ hast Du immer gesagt. Aber ich habe lange nicht verstanden, wie wörtlich Du das gemeint hast und was Du alles für mich geopfert hast. Bis zu diesem Wochenende.“

„Für Euch“ ist eine Liebeserklärung an die Mutter, die alles andere als in das perfekte Bild passt und ihren Kindern unter schwierigsten Bedingungen ein glückliches Zuhause schaffen will. Und es ist ein autobiographischer, so privater wie politischer Essay darüber, wie langwierig und hart ein sozialer Aufstieg in einem der wohlhabendsten Länder der Welt sein kann.

One Two Three Four

John Updike verglich sie mit «der Sonne, die an einem Ostermorgen aufgeht», Bob Dylan machte sie mit Drogen bekannt. Leonard Bernstein bewunderte sie, Muhammad Ali nannte sie «kleine Weicheier», J.R.R. Tolkien ließ sie abblitzen, und die Rolling Stones kopierten sie. Die Beatles haben niemanden unberührt gelassen. Craig Brown erzählt das Leben der «Fab Four» mit literarischer Finesse, mitreißendem Schwung und unwiderstehlichem Witz.
One Two Three Four ist eine brillante Mischung von Anekdoten, Geschichten und Reflexionen. Aus Partylisten, Tagebucheinträgen und Fanbriefen schlägt Craig Brown Funken, und auch skurrile Details nutzt er, um ins Herz seiner Geschichte vorzustoßen: der eigentlich zufälligen Verbindung von John, Paul, George und Ringo zur erfolgreichsten Band aller Zeiten. Die «Fab Four» eroberten die Welt, schufen Songs, in denen jeder sich auf seine Weise wiederfinden konnte, und trennten sich, als sie alle noch keine dreißig Jahre alt waren. Craig Brown lässt die verschiedensten Gestalten aus dem Orbit der Beatles auftreten mit ihren manchmal bizarren, manchmal unglücklichen Geschichten: von Fred Lennon und Yoko Ono über den legendären Brian Epstein bis hin zu dem psychedelischen Zahnarzt John Riley und dem berüchtigten Kriminalbeamten Norman Pilcher. Alle diese Geschichten funkeln für sich – zusammen erzählen sie fesselnd und bewegend von einer Band, die die Welt veränderte, und einer fieberhaften, unbändigen Zeit.

Mein rebellisches leben

Wunderkind, Weltstar und Enfant Terrible der Klassik – die Geschichte eines Lebens, das keine Grenzen kennt.

Als kleiner Junge saß Nigel Kennedy bei den Klavierstunden seiner Mutter unter dem Piano und hörte zu. Bis Yehudi Menuhin auf das Wunderkind aufmerksam wurde und ein unglaubliches Leben begann: Ein umjubeltes Mendelssohn-Konzert, eine viel gelobte Elgar-Aufnahme und schließlich »Die Vier Jahreszeiten«: bis heute legendär. Und das ist erst der Anfang. Mit The Who auf der Bühne, mit Paul McCartney im Studio. Ob stürmische Jam Sessions bis tief in die Nacht oder die Violine im Fußballstadion – Kennedy ist ein Grenzgänger. Durch seine Art hat er allen eine Verbindung zur Klassik ermöglicht.

»Mein rebellisches Leben« ist ein echter Kennedy. Hier erzählt er auch von all den Teilen des Lebens, die selten in Biographien stehen: das Verschlafen seines Konzertdebüts mit Menuhin, eine Hose, die auf der Bühne krachend im Schritt reißt, die Liebe zum Fußballclub Aston Villa, der Großfamilie, die er selbst nie hatte. Dieses Buch ist wie sein Autor: larger than life. Die Geschichte eines Künstlers, der als Mensch und als Musiker stets versucht, Mauern einzureißen und Grenzen zu überwinden.

»Nigel kennt keine Grenzen und das sollte er auch nicht … Er ist eine große Inspiration für die Musiker von Morgen und heute. Seine Genialität ist unverkennbar.« Robert Plant, Led Zeppelin

»Nigel ist unglaublich begabt. Und er hat ein besonderes Ohr, das ihm ermöglicht, zu spielen, was er will. Seinen musikalischen Lebensweg wird man nicht so schnell vergessen.« Yehudi Menuhin