Ein alter Romancier wird von seinem jungen Verehrer zu Bett gebracht. Er beginnt zu erzählen. Von Paaren und Vereinzelten, von Gesichtern und Gebärden, von Passionen und Enttäuschungen – und wie er so unaufhörlich erzählt, folgt er mehr und mehr „den Spuren ausgestorbener Liebesarten“.
Dabei geht es zwischen den Menschen oft beklemmend zu, in manchen Episoden herrscht jenes Fremdheitsgefühl bei „unüberwindlicher Nähe“, wie es zwischen Liebenden plötzlich entsteht. Mit wenigen Strichen entwirft Botho Strauß eine Prosa der vielschichtigen Unbestimmtheit zwischen Mann und Frau. Er ist ein Meister der präzisen Beobachtung und ein melancholischer Erinnerer. Die Nacht ist die Zeit des Erzählers.