Mindf*ck

Zum ersten Mal erzählt der Whistleblower des Datenanalyse-Unternehmens Cambridge Analytica die Insider-Geschichte des Data Mining und der psychologischen Manipulation hinter der Wahl von Donald Trump und dem Brexit-Referendum. Er gibt dem Leser einen höchst anschaulichen Einblick in die besorgniserregenden Verstrickungen von Facebook, WikiLeaks, russischen Geheimdiensten und internationalen Hackern.

Mindf ck taucht tief in die „amerikanische Operation“ von Cambridge Analytica ein, die von Trumps Berater und Chefstratege Steve Bannon und dessen Alt-Right-Vision eines neuen Amerika gelenkt wurde. Finanziert wurde das Ganze vom Hedgefond-Milliardär Robert Mercer.

Cambridge Analytica hat die Daten von mehr als 87 Millionen Einzelpersonen gesammelt und analysiert, um diese dann im US-Wahlkampf gezielt beeinflussen zu können. Aber auch bei anderen scheinbar demokratischen Entscheidungen, etwa der Brexit-Abstimmung oder den Wahlen in Nigeria, wurde diese Form der Manipulation genutzt.

Der Kanadier und politisch liberale Christopher Wylie stand im Zentrum dieser Operation, er hat als Profiler daran gearbeitet „zornige junge Männer“ zu manipulieren und zu mobilisieren. Erst vierundzwanzigjährig hatte er einen Job bei einer Londoner Firma angeboten bekommen, die mit dem britischen Verteidigungsministerium zusammenarbeitete. Angeblich waren sie mit dem Aufbau eines Teams von Datenwissenschaftlern beauftragt, um neue Strategien zur Identifizierung und Bekämpfung von radikalem Extremismus zu entwickeln. In kurzer Zeit wurden dieselben digitalen Werkzeuge für manipulative Zwecke eingesetzt, und Cambridge Analytica war geboren.

Wylies Entscheidung, ein Whistleblower zu werden, führte zur größten Datenkriminalitätsuntersuchung der Geschichte. Seine Enthüllungen aber gehen weit über diesen Fall hinaus. Sie zeigen, wie Data Mining funktioniert, und warum die Arbeit von Cambridge Analytica eine Blaupause für künftige Manipulation von Meinungen ist – auch im deutschen Wahlkampf.

Christopher Wylies Buch zeigt nicht nur die bedenkliche Sorglosigkeit der sozialen Medien, sondern auch die tiefe Verwundbarkeit der Demokratie selbst. Durch digitale Propaganda von Firmen wie Cambridge Analytica werden vermeintlich freie Wahlen bereits online für denjenigen entschieden, der mit genügend finanziellen Mitteln die Ängste und Hoffnungen der Wähler beeinflusst.

Was bei Cambridge Analytica geschah, war nur ein Probelauf. Rücksichtslose Akteure bemächtigen sich unserer Daten, und sie wollen kontrollieren, was wir denken.

Sprache und Sein

Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren?

Serpentinen

Ein Vater unterwegs mit seinem Sohn. Ihre Reise führt zurück in das Hügelland, aus dem der Vater stammt, zu den Schauplätzen seiner Kindheit. Da ist das Geburtshaus, dort die elterliche Hochzeitskirche, hier der Friedhof, auf dem der Freund Frieder begraben liegt. Ständiger Reisebegleiter ist das Schicksal der männlichen Vorfahren, die sich allesamt das Leben nahmen: „Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt.“ Der Vater muss erkennen, dass sein Wegzug, seine Bildung und sein Aufstieg keine Erlösung gebracht haben.
Vielleicht helfen die Rückkehr und das Erinnern. Doch warum bringt er seinen Jungen in Gefahr? Warum hat er keine Antwort auf dessen bange Frage: „Um was geht es?“ Er weiß nur: Wer zurückfährt, muss alle Kurven noch einmal nehmen. Wenn er der dunklen Tradition ein Ende setzen will.

Bov Bjerg gehört zu den wichtigsten Schriftstellern der deutschen Gegenwart. Nach dem Bestseller „Auerhaus“ legt er nun seinen neuen Roman vor. Genau, mutig und lang nachwirkend erzählt er vom Kampf eines Vaters gegen die Dämonen der Vergangenheit. Nur wenn er seinen Sohn so liebt, wie er selbst nie geliebt wurde, kann die Reise der beiden glücken.

Ein Mann seiner Klasse

„Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders.“

Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.

Mit großer erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig.

Allegro Pastell

Leif Randt erzählt vom Glück. Von Tanja und Jerome, von Wirklichkeit und Badminton, von idealen Zuständen und den Hochzeiten der anderen. Eine Lovestory aus den späten Zehnerjahren. Tanja Arnheim, deren Debütroman PanoptikumNeu Kultstatus genießt, wird in wenigen Wochen dreißig. Mit Blick auf den Berliner Volkspark Hasenheide wartet sie auf eine explosive Idee für ihr neues Buch. Ihr fünf Jahre älterer Freund, der gefragte Webdesigner Jerome Daimler, bewohnt in Maintal den Bungalow seiner Eltern und versucht sein Leben zunehmend als spirituelle Einkehr zu begreifen. Die Fernbeziehung der beiden wirkt makellos. Sie bleiben über Text und Bild eng miteinander verbunden und besuchen sich für lange Wochenenden in ihren jeweiligen Realitäten. Jogging durchs Naturschutzgebiet und Meditation im südhessischen Maintal, driftende Dauerkommunikation und sexpositives Ausgehen in Berlin – Jerome und Tanja sind füreinander da, jedoch nicht aneinander verloren. Eltern, Freund innen und depressive Geschwister spiegeln ihnen ein Leid, gegen das Tanja und Jerome weitgehend immun bleiben. Doch der Wunsch, ihre Zuneigung zu konservieren, ohne dass diese bieder oder schmerzhaft existenziell wird, stellt das Paar vor eine große Herausforderung.

Allegro Pastell ist die Geschichte einer fast normalen Liebe und ihrer Transformationen. Ein Roman in drei Phasen, beginnend im Rekordfrühling 2018.

Das wirkliche Leben

Mit der Energie und der Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt ein Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten.
Eine Reihenhaussiedlung am Waldrand, wie es viele gibt. Im hellsten der Häuser wohnt ein zehnjähriges Mädchen mit seiner Familie. Alles normal. Wären da nicht die Leidenschaften des Vaters, der neben TV und Whisky vor allem den Rausch der Jagd liebt.
In diesem Sommer erhellt nur das Lachen ihres kleinen Bruders Gilles das Leben des Mädchens. Bis eines Abends vor ihren Augen eine Tragödie passiert. Nichts ist mehr wie zuvor. Mit der Energie und der Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt das Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten. Von Sommer zu Sommer spürt sie immer deutlicher, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt, wird immer selbstbewusster – ihr Körper aber auch immer weiblicher, sodass sie zusehends ins Visier ihres Vaters gerät.